Bouldern Fontainebleau Pfingsten Mai/Jun ’15
Mitarbeiter Boulder Ausflug in den Pfingstferien!
Endlich mal gutes Wetter gemeldet in Fontainebleau bei Paris zum Bouldern. Also ab zum größten und klassischsten Gebiet der Welt!
Gemeldet: Blauer Himmel, Sonnenschein… als wir ankommen: Leichter Regen. Wie so oft! Zum Glück hörte der dann auf und abends konnte man direkt an den Fels, dank des Windes.
Merke: (Fontaine)bleau nur bei sicherem Wetter!
- Klassisch einfach aber sau hart
- Ice Age Times, 7A (neu)
- Vin Rouge, 7A/7A+, Versuch
- Les grattons du baquet, 6A
- Global Terrorist, 7B (neu)
- Pif Paf, 7A
- Pif Paf, Doppel Dyno
- Petit gosse, 6B
- Projekt: Sale gosse, 7C
- Projekt: Dalle Siamoise, 7B/7B+
- Klassiker am 1. Block im 1. Gebiet Bas Cuvier
- Marie Rose, 6A
- Kinder Parcours in Roche aux Sabots
- Kinder spielen überall
- Disneyland in der Nähe
Zum Übernachten: Camping oder Ferienwohnung/-haus
Fast alle Parkplätze der Gebiete haben Höhenbeschränkungen für Autos, die oft nur 2m sind. D.h. man kann mit Wohnmobil nicht mal gscheit parken! Das Campen am Parkplatz ist verboten, es wird selten, aber es wird überprüft…
Der Campingplatz in der Nähe heisst „Camping La Musardière“.
Pro:
– in der Nähe 1-2 Bouldergebiete, die man zu Fuß erreichen kann
– sehr günstig (230 EUR für 3 Personen, 10 Tage, Bus, Zelt, Strom)
Contra:
– schlechter Service
– Anmeldung, Büro und Reservierung auf Papierblättern. Zum Teil sehr lange Wartezeiten beim anmelden, bezahlen, fehlerhafte Reservierungsbestätigungen…
– kein Internet und W-LAN!
– kein Aufenthaltsraum
– Schwimmbad aktuell gesperrt…
– sehr einfache Duschen und Klos (und davon auch wenige)
– schiefe Stellplätze auf Gefälle
Fazit:
wenig Komfort, nur für hartgesottene Kletterer…, alternativ werden kleine Bungalows vermietet
Das Klettern
Wie jedes Mal am ersten Tag sehr schwer. Erfordert mehr Fußtechnik, mehr Präzision beim Greifen und viel Gefühl. Die Lösungen der Boulder erfordern mehr Zeit und mehr Technik als in anderen Gebieten.
Besonders die „einfachen“ klassischen Routen/Probleme im Bereich 4 bis 6A fallen sehr schwer und sind zum Teil ziemlich selektiv. So gibt es einfach bewertete Längenzüge, die für Kleine zu schwer fallen, oder klassische Mantles, die für Große schier unmöglich sind.
Oft ist es aber die fehlende Geduld, die Lösung zu finden…
Dabei ist es genau das, was Bouldern in Bleau auszeichnet: Sich in einem urigen Wald mit sehr schönen Linien auseinander zu setzen. Entweder mit vielen anderen zusammen und vielen Crash Pads an den ersten Problemen in ihrem jeweiligen Grad, wie Marie Rose 6A, Toit du Cul de Chien 7A (damals 6C+), L’Abattoir 7a+ (damals 7A), und vielen mehr. Oder man steigt weiter zu und erforscht den tiefen Wald mit neuen Gebieten und neuen Problemen – allein und in völliger Ruhe.
Unterstützung, um Probleme zu finden und die Startgriffe, sowie mögliche definierte Boulder zu verstehen gibt die Internetseite Bleau.info, die seit neustem auch mobil ist. Hier sind auch alle aktuellen Variationen und neue Boulder gelistet, nicht nur die klassischen Probleme vor Jahrzehnten.
Man kann sehr schön in jedem Grad alle Boulder des Gebiets durchsuchen, Projekte finden und selektieren. Ggfs. kann man sich vorab zB ein Wochenticket für Internet im Ausland für das Smartfon kaufen.
Wir hatten sehr viel Spaß, tolles Wetter und haben geklettert, bis die Haut weg war.
Wir haben viele einfache Routen nicht geschafft – wie immer – und aber auch genau die schweren Boulder gefunden, die unserem Stil entsprechen.
Am Schluss trafen wir einen „Bleausard“ – einen traditionellen, ältereren Kletterer, der mit beeindruckender Leichtigkeit schwere, alte Probleme begeht – ohne Crash Pad, nur mit Fußmatte zum Sohlensäubern. Er, ca. 65 Jahre alt, zeigte uns einen schweren Boulder und erklärte diesen ruhig und ausführlich mitten in der Crux beim Klettern. Respekt!